Die vertikale Verlagerung von Agrarchemikalien in Böden ist ein Schlüsselprozess zur Beurteilung einer potentiellen Grundwassergefährdung durch Pflanzenschutzmittel. Ausgehend von Basis-Studien wie Batch Adsorptionsversuchen nach OECD 106 untersuchen wir das Transportverhalten auch in Mikrolysimetern mit ungestörten Bodenkernen im Labormaßstab.
Die mit diesem Testsystem generierten Sorptionsparameter zeichnen sich gegenüber Batch-Versuchen durch eine größere Realitätsnähe aus. Durch den Einsatz 14C-markierter Verbindungen können frühzeitig Hinweise auf relevante Metabolite mit Versickerungsneigung gewonnen werden.
Auf einer noch höheren Skala sind Freilandlysimeter mit ungestörten Bodenkernen anzusprechen. Nach guter landwirtschaftlicher Praxis werden hier radioaktiv markierte Pflanzenschutzmittel auf die entsprechenden Kulturen ausgebracht und das Versickerungsverhalten des Wirkstoffes und seiner Metabolite untersucht. Neben der Applikation von Flächenkulturen, ist in unserer Lysimeteranlage auch die Applikation auf Raumkulturen, wie Weinreben und Obstbäume möglich.
Wir führen Fate & Exposure Studien unter GLP nach den entsprechenden Richtlinien sowie Modellberechnungen für eine Zulassung nach EU Direktive 91/414/EEC und nationalen Gesetzgebungen durch. Darüber hinaus ist die Entwicklung und Anwendung von Higher-Tier-Testsytemen ein Schwerpunkt unserer Forschungsaktivität. Die Risikobewertung auf der Grundlage von konservativen Basisstudien kann so durch eine realitätsnähere Komponente erweitert werden.